Heizung von A – Z

Was Sie schon immer über die Heizung wissen wollten:

Abgasverluste

Die Wärmeerzeugung durch Verbrennung im Heizkessel läuft nicht ohne energetische Verluste ab. Neben dem Auskühlverlust über die Kesseloberfläche gehört der nur während der Brennerlaufzeiten auftretende Abgasverlust zu den beiden energetischen Verlustarten des Heizkessels. Der Abgas-Verlust wird vom Bezirksschornsteinfegermeister mit der jährlich stattfindenden Emissionsmessung kontrolliert und fließt in die Bestimmung des Wirkungsgrades des Heizkessels ein. Die 1. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (1. BImSchV) legt für die verschiedenen Kesselgrößen und Installationszeitpunkte maximale Grenzwerte fest, z. B. 12% für Heizkessel mit 4 bis 25 kW Leistung, die ab dem 01.10.1988 errichtet wurden. Ab 01.11.1998 gilt für Heizkessel derselben Leistung ein Grenzwert von 11%. Moderne Heizkessel weisen selten Abgasverluste von mehr als 7 bis 8% auf.

Auskühlverluste

Die Wirkung verschiedener Maßnahmen auf den Auskühlverlust. Der Kessel hat einen Auskühlverlust sowie das Kesselwasser über Umgebungstemperatur angehoben ist. Der Auskühlverlust wird deshalb von der Betriebs-temperatur, der Kesselkonstruktion, insbesondere der Baugröße, der geometrischen Form und der Qualität der Wärmedämmung bestimmt. Er fließt mit dem Abgasverlust in die Bestimmung des Wirkungsgrades und Nutzungsgrades ein. Auf den jährlichen Betriebszeitraum hochgerechnet, macht der Auskühlverlust neuer Heizkessel etwa 2 bis 4 Prozent des Brenn-stoffverbrauchs aus, bei älter Bauart dagegen bis zu 20 Prozent.

Brennstoff

In Zentralheizungsanlagen wird heute vorwiegend Heizöl oder Erdgas als Brennstoff Verwendet. Daneben werden Fernwärme, Strom und Kohle sowie regenerative Energieträger (z. B. Solarenergie) eingesetzt. Die Eigenschaften der Brennstoffe resultieren aus ihrer chemischen Zusammensetzung. Die wesentlichen Bestandteile der Brennstoffe Erdgas und Heizöl Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H) und bei Heizöl zusätzlich noch in geringen Mengen Schwefel (S) werden bei der Verbrennung oxidiert, d.h. sie verbinden sich mit dem Luftsauerstoff (O) zu Kohlendioxid (CO2), Wasser (H2O) und bei Heizöl zusätzlich noch zu Schwefeldioxid (SO2). Bei dieser chemischen Reaktion wird Wärme frei, die etwa zur Hälfte unmittelbar von der Flamme an den Brennraum abgestrahlt wird. Die andere Hälfte ist in den heißen Verbrennungsgasen (Heizgasen) als fühlbare (sensible) Wärme gespeichert. Der hierbei in den Heizgasen enthaltene Wasserdampf stellt durch die gespeicherte Verdampfungswärme ein besonderes Energiepotential dar, das als latente Wärme bezeichnet wird. Während bei der Heizwert-Nutzung des Brennstoffes der im Heizgas enthaltene Wasserdampf nicht kondensiert und mit den Abgasen ungenutzt über den Schornstein abgeführt wird, kondensiert bei der Brennwert-Nutzung der Wasserdampf zumindest zum Teil. Die Zahlenwerte in der Tabelle spiegeln diesen Sachverhalt wieder. So entspricht die Differenz zwischen Brennwert und Heizwert eines Brennstoffes der Kondensationswärme des Wasserdampfes. Aufgrund der bei der Kondensation von Heizgasen aus Ölfeuerungen freiwerdenden Schwefelsäure (Schwefeldioxid im Abgas), den damit verbundenen Problemen bei der Wahl des Heizkessel-werkstoffes sowie dem geringeren Unterschied von Brennwert zu Heizwert findet die Brennwertnutzung heute fast ausschließlich bei Gasfeuerungen Anwendung.

Brennwert

Der Brennwert bezeichnet die bei vollständiger Verbrennung eines Brennstoffes, z. B. Erdgas oder Heizöl freiwerdende Energie einschließlich der im Wasserdampf gespeicherten Kondensationswärme. Bei Brennwertkesseln wird der in den Heizgasen enthaltene Wasserdampf im Unterschied zur Heiz-wert-Nutzung des Brennstoffes vollständig oder teilweise kondensiert und damit als Heizwärme genutzt. Mit Heizgas bezeichnet man die zur Heizwassererwärmung genutzten gasförmigen Verbrennungsprodukte. Sie werden mit Temperaturen nur wenig oberhalb der Heizwasserrück-lauftemperatur (ca. 25 bis 60°C) in den Schornstein abgeführt. Der Abgasverlust ist damit deutlich geringer als beim Heizwert-Betrieb. Anhaltswerte für den Brennwert von Brennstoffen: Heizöl 12,6 kWh/kg, Erdgas LL 9,8 kWh/m³. In Deutschland wird die Energieausnutzung eines Heizkessels immer auf den Heizwert bezogen. Ein Kessel, der den Brennwert nutzt (Brennwertkessel), kann somit Zahlenwerte für den Nutzungsgrad größer´100% erreichen. Bei vollständiger Brennwertnutzung z. B. für Erdgas E 11,5/10,4 110,6%.

Brennwert-Heizkessel

Der Brennwert-Heizkessel arbeitet wie auch der Niedertemperatur-Heizkessel mit gleitender Betriebstemperatur, wobei die Kondensation des im Heizgas enthaltenen Wasserdampfes nicht unterbunden, sondern bewußt gefördert wird. Es wird damit nicht nur die sensible (fühlbare), sondern auch die latente (im Wasserdampf gebundene) Energie des Brennstoffes zur Heizwassererwärmung im Kessel genutzt. Die Höhe dieses Anteils ist abhängig vom Brennstoff und macht für Heizöl ca. 6% und für Erdgas fast 11% der im Brennstoff enthaltenen Wärmeenergie aus. Wieviel letztendlich wirklich durch Kondensation an latenter Wärme gewonnen wird, hängt von den tatsächlich herrschenden Betriebsbedingungen und damit zu einem großen Teil von den Betriebstemperaturen ab. Zeigt der Niedertemperatur-Heizkessel am durchschnittlichen Arbeitspunkt einen Nutzungsgrad von ca. 92%, so erreichen Brennwert-Heizkessel mit der Heizkurve 75/60°C ca. 105% und mit der Heizkurve 40/30°C bis 109%. Die Technik des Brennwert-Heizkessels ist vor allem auf niedrige Abgastemperaturen (möglichst unter 55°C) und die damit verbundene hohe Kondensatausbeute ausgerichtet. Dem Abgasverlust von 7 bis 8% (sensibel) plus 11% (latent) des Niedertemperatur-Heizkessels stehen nur noch 2 bis 5% des Brennwertkessels gegenüber. Da sich durch die Kondensation des Heizgases aus Ölfeuerungen aufgrund des sich einstellenden Schwefelsäureanteils im Kondensat technologische Probleme ergeben und der Energiegewinn nur etwa halb so groß ist wie bei Erdgas, wird der Brennstoff Öl bevorzugt bei Niedertemperatur-Heizkesseln eingesetzt. Der Brenn-stoff Erdgas findet zunehmend in Brennwert-Heizkesseln Anwendung.

Emissionen

Bezeichnung von Verbrennungsprodukten, die mit den Abgasen über das Abgassystem bzw. den Schornstein in die Atmosphäre gelangen und dort entweder unmittelbar oder über längere Zeiträume wirksam sind. Unterschieden werden vermeidbare und zwangsläufige Verbrennungsprodukte. Als zwangsläufige Verbrennungsprodukte bezeichnet man hierbei die bei dem Verbrennungsprozeß entstehenden Verbindungen der in den Brennstoffen Heizöl und Gas enthaltenen Hauptbestandteile, Kohlenstoff (C) und Wasserstoff (H) mit dem Luftsauerstoff (O). Die Menge dieser so entstandenen Reaktionsprodukte Kohlendioxid und (CO2) Wasserdampf (H2O) ist jeweils abhängig von der Brennstoffart und der Anteile von Kohlenstoff und Wasserstoff.CO2 ist in großen Mengen im Wasser der Weltmeere gelöst und als Spurengas in der Atmosphäre nachweisbar, wo es als sog. „Treibhaus-Gas“ wirkt und die kurzwellige Sonnenstrahlung ungehindert die irdische Lufthülle passieren lässt, was zu einer Erwärmung der Erdoberfläche führt. Die hieraus resultierende langwellige Wärmestrahlung wird von der Erde in den Weltraum abgestrahlt, jedoch teilweise auch vom CO2 und vom Wasser-Dampf absorbiert und in eine Eigenerwärmung und damit in einen Temperaturanstieg der Atmosphäre umgesetzt. Der so den Treibhaus-Effekt verstärkende CO2-Ausstoß entsteht jedoch zwangsläufig bei einer Verbrennung und kann nur durch einen reduzierten Brennstoffverbrauch herabgesetzt werden.

Als vermeidbare Verbrennungsprodukte bezeichnet man z. B. Ruß, Kohlenmonoxide (CO) und Stickoxide (NOx). Sie entstehen aufgrund bestimmter Verbrennungsbedingungen und sind damit beeinflußbar. Während Ruß als fast reiner Kohlenstoff und CO aufgrund unvollständiger Verbrennung des Kohlenstoffs entstehen, können Stickoxide in verschiedenen Verbindungen auftreten. Das „x“ steht hierbei für die Verbindungen NO, NO2und N2O. Stickoxide durchlaufen in der Atmosphäre verschiedene Umwandlungen und wirken als „saurer Regen“ umweltschädigend. Hohe Verbrennungs-Temperaturen oberhalb 1200°C begünstigen ihr Entstehen.

Heizkurve

Die Verlustwärme des Gebäudes wird von den Heizflächen ersetzt. Die Temperaturdifferenz von der Heizfläche zum Raum ist hierbei die funktionelle Größe. Bei Zugrundelegung konstanter Raumver-hältnisse ist es somit die Heizflächentemperatur, die in Abhängigkeit zur Außentemperatur steht. Die Heizfläche gibt ihre Wärme in Form von langwelliger (Wärme-) Strahlung und durch Kontakt mit der vorbeistreichenden Luft ab (konvektive Wärmeübertragung).Die Anteile dieser Mechanismen verschieben sich bei verschiedenen Temperaturen, so daß der Temperaturverlauf nicht geradlinig, sondern gekrümmt verläuft. Dieser Temperaturverlauf wird als Heizkurve bezeichnet. In der Regel bezieht sich die Heizkurve auf die Vorlauftemperatur der Heizfläche bzw. auf die Eintrittstemperatur des Heizwassers, das sich durch Wärmeabgabe an den Raum abkühlt und mit der Rücklauf-temperatur wieder dem Heizkessel zugeführt wird. Je höher die Wärmeabgabe ist, desto niedriger ist auch die Rücklauftemperatur bzw. desto größer ist die Temperaturspreizung (Temperaturdifferenz Vorlauf / Rücklauf). Die Auslegung der Heizungsanlage wird üblicherweise so vorgenommen, daß am kältesten Tag eine Spreizung von 15°C anliegt, entsprechend einer Vorlauftemperatur von 75°C und einer Rücklauftemperatur von 60°C. Die mittlere Heizflächentemperatur liegt dann bei 67°C. Bei Ansteigen der Außentemperatur auf 0°C ist gemäß der beispielhaft abgebildeten Heizkurve nur noch etwa die Hälfte der Heizleistung erforderlich, was neben der Absenkung der mittleren Heizflächen-temperatur auf ca. 50°C zusätzlich eine Reduzierung der Spreizung auf die Hälfte des Ursprungs-wertes (7°C) bedeutet. Die jetzt anliegende Vorlauftemperatur beträgt damit 50+3,5°C=53,5°C, die Rücklauftemperatur 50-3,5°C=46,5°C. Das Regelsystem übernimmt nach Einstellung der jeweiligen Heizkurve die Steuerung und Regelung der jeweils erforderlichen Vorlauftemperatur automatisch. Moderne Regelsysteme passen die Heizkurve sogar selbständig den sich ändernden Anforderungen an.

Heizleistung

Die Heizleistung ist eine Funktion der Temperaturdifferenz zwischen Innen- und Außentemperatur. Da die Innentemperatur auf einen konstanten Wert gehalten werden soll, bestimmt allein die Außen-temperatur den Heizleistungsbedarf. Für die Planung des Heizsystems, vor allem für die Dimen-sionierung des Heizkessels und der Heizflächen ist der Bedarf am kältesten Tag wichtig. Dieser liegt als 2-Tage-Mittelwert bei -12 bis -15°C. Der Zusammenhang zwischen Heizleistung und Außentemperatur ist linear, der Maximalwert der Heizleistung (Norm-Wärmebedarf) wird nach DIN 4701 berechnet bzw. bei Altbauten entsprechend der Bausubstanz abgeschätzt. Die Kesselleistung sollte mindestens der erforderlichen maximalen Heizleistung entsprechen, wobei moderne Niedertemperatur- und Brennwert-Heizkessel auch ohne Einbuße ihrer Wirtschaftlichkeit leistungsgrößer gewählt werden können. Dies vor allem vor dem Hintergrund einer komfortablen Warmwasserbereitung, was aufgrund der niedrigen Wärmeverluste hochwärmegedämmter Gebäude für die Auswahl der Kesselgröße zumindest im Ein- und Zwei-Familienhausbereich das heute ausschlaggebende Kriterium ist.

Heizwert

Brennstoffe bieten grundsätzlich mehr Energie an, als im praktischen Heizbetrieb auch genutzt wird. Als Maßstab der Höhe dieser Brennstoffausnutzung wird in Deutschland der Heizwert des Brennstoffes herangezogen. Der Heizwert bezeichnet hierbei die bei vollständiger Verbrennung eines Brennstoffes, z. B. Erdgas oder Heizöl freiwerdende Wärme, die anschließend im Heizkessel zur Erwärmung des Heizwassers genutzt wird. Der in den Heizgasen enthaltene Wasserdampf wird bei der Nutzung des Heizwertes des Brennstoffes nicht kondensiert, d.h. er verlässt als Bestandteil der Abgase den Heizkessel im dampfförmigen Zustand. Mit Abgas bezeichnet man hierbei die Heizgase am Kesselende, die nicht weiter zur Heizwassererwärmung genutzt werden. Sie werden mit ca. 160°C in den Schornstein abgeführt, so dass eine Kondensation des Wasserdampfes in den Abgasen vermieden und der thermische Auftrieb der Abgase im Schornstein gesichert wird. Die in den Abgasen Enthaltene und nicht weiter genutzte Restwärme wird hierbei als Abgasverlust bezeichnet. Im Unterschied zum Heizwert wird bei der Nutzung des Brennwertes eines Brennstoffes zusätzlich der in den Heizgasen enthaltene Wasserdampf kondensiert. Der Bezug auf den Heizwert bei der Darstellung der Brennstoffausnutzung im Normnutzungsgrad resultiert aus der vor der Einführung der Brennwerttechnik praktizierten bewussten Vermeidung der Kondensation des Wasserdampfes in den Heizgasen. Dies geschah vor allem, um Schornstein und Heizkessel vor Feuchteanfall und damit vor Schäden zu schützen.

Anhaltswerte für den Heizwert von Brennstoffen:
Heizöl 11,9 kWh/m³
Erdgas LL 8,8 kWh/m³
Erdgas E 10,4 kWh/m³

Niedertemperatur-Heizkessel (NTK)

Unterschreitet die Kesselwassertemperatur etwa 56°C beim Verbrennen von Erdgas bzw. 46°C beim Verbrennen von Heizöl, kann sich Kondenswasser aus den feuchten Heizgasen an den Wandflächen niederschlagen und Korrosionsvorgänge auslösen. Ob Kondenswasser entstehen kann oder nicht, hängt von der Temperatur der heizgasseitigen Wandoberfläche ab. Zwischen dem Wasser und eben dieser Wandseite bildet sich bei strömenden Heizgasen ein Temperaturunterschied von 1 bis 4°C aus. Dieser Punkt bildet den entscheidenden konstruktiven Kern moderner Niedertemperatur-Heizkessel. Es muss darauf hingewirkt werden, dass selbst bei einer Kesselwassertemperatur von 40°C oder weniger die heizgasseitige Wandtemperatur möglichst noch oberhalb des Wasserdampftaupunktes liegt. Die Temperaturdifferenz Wand/Wasser muss somit konstruktiv beeinflußt werden.

Nutzungsgrad

m Gegensatz zum Wirkungsgrad, der das momentane Verhältnis von Nutzen und Aufwand beschreibt, gibt der Nutzungsgrad dieses Verhältnis über einen bestimmten Zeitraum hinweg an. Für die energetische Bewertung eines Heizkessels ist z. B. der Jahresnutzungsgrad die entscheidende Größe. Der Nutzungsgrad wird gebildet aus dem Verhältnis Nutzen, d.h. der an das Heizwasser im Kessel übertragenen Wärme, zum dazugehörigen Aufwand (der dem Heizkessel mit dem Brennstoff zugeführten Wärme) jeweils mit den entsprechenden Wirkzeiten multipliziert. Die zugeführte Energie wird auf den Heizwert des Brennstoffes bezogen, so daß bei Brennwertkesseln, in denen die Kondensationswärme des Wasserdampfes zur Heizwassererwärmung ausgenutzt wird, Nutzungsgrade über 100% erzielt werden. Ausschlaggebend für den Jahres-Brennstoffverbrauch ist der Nutzungsgrad am typischen Arbeitspunkt der Heizanlage, der etwa bei +2°C liegt. Brennerlaufzeit und Stillstandszeit sind hier etwa gleich lang. Die Betriebstemperatur ist hierbei eine wichtige heiztechnische Kenngröße. Gleitet der Heizkessel entsprechend der Heizkurve, benötigt er am durchschnittlichen Arbeitspunkt lediglich eine Kesselwassertemperatur von etwa 50°C. Dies führt zu einer Verringerung der Verluste, die wiederum zu einer Steigerung des Nutzungsgrades führt. Als Norm-Nutzungsgrad wird ein Nutzungsgrad bezeichnet, der unter genau festgelegten Bedingungen auf dem Prüfstand ermittelt wird. Damit können die Norm-Nutzungsgrade verschiedener Heizkessel miteinander verglichen werden.

Regelsystem

Bezeichnung der regeltechnischen Ausrüstung eines Heizkessels, die im wesentlichen aus zwei Funktionsgruppen besteht. Während eine Gruppe die kesseltechnischen Vorgänge steuert und überwacht, ist eine zweite Funktionsgruppe zuständig für die betriebstechnischen Vorgänge. Die Steuerung der kesseltechnischen Vorgänge umfasst z. B. die Steuerung des Brenners oder das Abschalten der Feuerung bei unzulässigen Betriebszuständen und dient damit zur Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Betriebes des Heizkessels. Die für die betriebstechnischen Vorgänge zu-ständige Funktionseinheit sorgt mit einem automatischen und programmgesteuerten Betrieb für die bedarfsgerechte Wärmebereitstellung. Eine Anpassung an verschiedene Anlagenkonfigurationen (z. B. Beheizung mehrerer Wohnbereiche mit mehreren Heizkreisen) erfolgt durch die Wahl der entsprechenden Reglervariante, wobei bestimmte Grundfunktionen jeweils identisch sind (z. B. Uhrensteuerung oder Frostschutzfunktion). Durch die Wahl des Regelsystems wird die Benutzerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit der Heizanlage festgelegt, so dass diese Entscheidung die Güte des gesamten Heizsystems entscheidend mitbestimmt.

SolarVakuum-Röhrenkollektoren für jede Lage

Direkt durchflossene Vakuum-Röhrenkollektoren sind lageunabhängig (Bild 5). Ihr Einsatzbereich ist insbesondere überall dort, wo waagrechte Anordnung an der Fassade oder liegende Anordnung auf Flachdächern gewünscht wird. Die einzelnen Röhren lassen sich optimal zur Sonne hin ausrichten. Die Energieausnutzung ist besonders hoch – sogar bei diffuser Lichteinstrahlung. Ihre Leistung liegt daher etwa um 50% höher als die von Flachkollektoren; sie können so ganzjährig Energie ernten.

Taupunkt

Bezeichnung der Temperatur, ab der die Kondensation des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes beginnt. Der Taupunkt ist je nach chemischer Zusammensetzung von Brennstoff zu Brennstoff verschieden. Eine weitere Einflußgröße ist der Verbrennungs-Luft-Überschuß. Als Anhaltswerte für die in Heizanlagen üblicherweise eingesetzten Brennstoffe können angesetzt werden:

Wasserdampftaupunkt °C
Heizöl 46°C
Erdgas LL 56°C
Erdgas E 56°C

Unit

Bezeichnung von herstellerseitig perfekt aufeinander abgestimmten Kombinationen von Regelsystem, Heizkessel und Brenner. Die Elemente sind auf eine gemeinsame Verwendung hin konstruiert und ermöglichen damit einen umweltfreundlichen und kostensparenden Betrieb. Weiterhin ermöglichen bereits vorgefertigte Verbindungsteile eine schnelle und problemlose Montage, die Abstimmung der Komponenten im betriebswarmen Zustand ab Werk erspart aufwendige Einstellarbeiten auf der Baustelle. Eine Unit mit zugehöriger Warmwasserbereitung wird auch als Wärmezentrale bezeichnet.

Warmwasserbereitung

Warmes Wasser ist heute ein fester Bestandteil des Wärmekomforts. Der Anteil am Brennstoffverbrauch beträgt etwa 10 bis 20%, wobei aufgrund der verbesserten Wärmedämmung der Gebäude eine Erhöhung dieses Warmwasser-Anteils auf etwa 20 bis 40% zu erwarten ist.Trotz der Vielzahl der verschiedenen gerätetechnischen Varianten sollte die Wassererwärmung in jedem Fall dem modernen Heizkessel zugeordnet werden, da hierdurch die Voraussetzung für wirtschaftlichen und komfortablen Betrieb durch Nutzung der hochentwickelten Regeltechnik gegeben sind. Warmwasserkomfort bedeutet hierbei jederzeitige Verfügbarkeit des Warmwassers in gewünschter Temperatur und ausreichender Menge bei bedarfsgerechter Entnahmedauer an jeder Zapfstelle. Die Anforderungen an das Warmwassersystem werden in erster Linie von der Art und der Anzahl der Warmwasserentnahmestellen (z.B. Waschtisch, Dusche, Badewanne) und deren Nutzung und weniger von der Anzahl der Personen bestimmt. Hinsichtlich des Konstruktionsprinzips werden Durchfluß-Wasser-Erwärmer und die Bevorratung des Wassers in Warmwasser-Speichern voneinander unterschieden. Während reine Durchlauferwärmer, bei denen das Wasser während der Entnahme erwärmt wird, nur einen begrenzten Warmwasserkomfort bieten, stellen bereits Kleinspeicher mit einem Volumen von 25 Liter Wasserinhalt eine wesentliche Verbesserung dar. Zur Abdeckung des normalen Warmwasserbedarfs eines Einfamilienhauses stellt ein Warmwasser-Speicher ab einem Speichervolumen von 80 Litern eine befriedigende Lösung dar, im Zweifamilienhaus sollte ein Speichervolumen von mindestens 150 Litern gewählt werden, komfortable Lösungen sind hier Warmwasser-Speicher mit einem Speichervolumen von 200 bis 300 Litern. Sorgfältig aufeinander abgestimmte Heizkessel-/ Warmwasser-Speicher- Kombinationen weisen hohe Leistungsfähigkeit bei vernachlässigbaren Verlusten auf.

Wirkungsgrad

Der Wirkungsgrad beschreibt das momentane Verhältnis aus Nutzen, d.h. der an das Heizwasser im Kessel übertragenen Wärmeenergie, zum dazugehörigen Aufwand, also der dem Heizkessel mit dem Brennstoff zugeführten Wärmeenergie. Die so zugeführte Energie wird auf den Heizwert des Brennstoffes bezogen, so dass bei Brennwertkesseln, in denen die Kondensationswärme des Wasserdampfes zur Heizwassererwärmung ausgenutzt wird, Wirkungsgrade über 100% erzielt werden.Der Nutzen ergibt sich aus der im zugeführten Brennstoff enthaltenen Wärmeenergie, die im Verbrennungsprozess freigesetzt wird, abzüglich dem Abgasverlust und dem Auskühlverlust. Da Heizkessel jedoch immer über einen Zeitraum hinweg betrieben werden, beschreibt der Wirkungsgrad als momentanes Nutzen-/Aufwandverhältnis die wirkliche Brennstoffausnutzung nur sehr ungenau. Besser Aussagen können hier über den Nutzungsgrad getroffen werden.